In einer älter werdenden Gesellschaft gewinnt das barrierefreie Bauen zunehmend an Bedeutung. Schon beim Bau eines Hauses kann man Weichen für die Zukunft stellen, um ein Leben ohne Einschränkungen zu ermöglichen. In München, wo moderne Architektur und der demografische Wandel aufeinander treffen, sind barrierefreie Bauweisen ein wichtiger Aspekt, um Komfort und Sicherheit im eigenen Zuhause zu garantieren. In diesem Beitrag erklären wir, warum es sinnvoll ist, bereits beim Hausbau barrierefrei zu planen, und welche baulichen Maßnahmen langfristig Vorteile bieten.
1. Warum barrierefreies Bauen wichtig ist
Barrierefreies Bauen bedeutet, ein Haus so zu gestalten, dass es für alle Menschen – unabhängig von körperlichen Einschränkungen oder dem Alter – zugänglich und nutzbar ist. Dies umfasst nicht nur den Verzicht auf Schwellen oder Treppen, sondern auch die Anpassung von Bädern, Küchen und Fluren an spezielle Bedürfnisse.
Vorteile des barrierefreien Bauens:
- Langfristige Sicherheit: Bereits in jungen Jahren in ein barrierefreies Zuhause zu investieren, bedeutet, für spätere Lebensphasen vorzusorgen. Körperliche Einschränkungen oder Mobilitätsprobleme können im Alter auftreten, und eine barrierefreie Bauweise erleichtert den Alltag erheblich.
- Komfort für alle Bewohner: Barrierefreies Bauen verbessert nicht nur die Zugänglichkeit für ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen, sondern erhöht auch den allgemeinen Wohnkomfort, beispielsweise für Familien mit Kindern oder bei temporären Mobilitätseinschränkungen.
- Wertsteigerung der Immobilie: Immobilien mit barrierefreier Bauweise sind zukunftssicherer und können in einem wachsenden Markt für altersgerechtes Wohnen höhere Verkaufs- oder Mietpreise erzielen.
2. Barrierefreies Planen – Worauf sollte man achten?
Wer barrierefrei bauen möchte, sollte bereits in der Planungsphase bestimmte bauliche Maßnahmen berücksichtigen, um spätere kostspielige Umbauten zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Aspekte, die beim barrierefreien Hausbau in München eine Rolle spielen:
- Schwellenloser Zugang: Der Eingang zum Haus sollte stufenlos gestaltet werden. Dies kann durch eine Rampe oder einen schwellenlosen Übergang von der Straße zum Hauseingang realisiert werden. Auch die Türen sollten breit genug sein, um den Zugang mit Rollstuhl oder Rollator zu ermöglichen (mindestens 90 cm Breite).
- Treppenlifte und Aufzüge: Häuser mit mehreren Etagen sollten bereits beim Bau so geplant werden, dass ein späterer Einbau eines Treppenlifts oder Aufzugs problemlos möglich ist. Alternativ kann von vornherein ein Aufzug integriert werden, um alle Etagen bequem zu erreichen.
- Bodengleiche Duschen: Das Badezimmer spielt eine zentrale Rolle im barrierefreien Bauen. Eine bodengleiche Dusche, bei der keine Stufe überwunden werden muss, sorgt für Sicherheit und Komfort. Auch Haltegriffe an der Dusche und neben dem WC sind eine sinnvolle Investition.
- Breite Flure und Türen: Türen und Flure sollten so breit sein, dass sie mit einem Rollstuhl problemlos passiert werden können. Die empfohlene Mindestbreite liegt bei etwa 90 cm für Türen und 120 cm für Flure. Schiebetüren bieten sich als platzsparende Lösung an.
- Ergonomische Armaturen und Lichtschalter: Armaturen, die leicht bedienbar sind, und Lichtschalter in einer niedrigen Höhe tragen ebenfalls zur Barrierefreiheit bei. Sensorbetriebene Lichtschalter oder Armaturen bieten zusätzlichen Komfort, da sie berührungslos funktionieren.
3. Fördermöglichkeiten für barrierefreies Bauen in München
Der Umbau zu einem barrierefreien Zuhause kann hohe Kosten verursachen, aber es gibt zahlreiche staatliche Förderungen, die den finanziellen Aufwand reduzieren. In München und deutschlandweit bieten verschiedene Institutionen Unterstützung:
- KfW-Förderprogramme: Die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für den barrierefreien Umbau oder Neubau. Besonders das Programm „Altersgerecht Umbauen“ unterstützt Bauherren mit zinsgünstigen Krediten oder einem Investitionszuschuss für Maßnahmen wie den Einbau von Aufzügen, bodengleichen Duschen und die Verbreiterung von Türen.
- Bayerische Wohnbauförderung: In Bayern gibt es zusätzliche Förderprogramme, die barrierefreie Bauprojekte unterstützen. Diese staatlichen Programme können vor allem für Familien und Senioren eine wertvolle Hilfe sein, um ein barrierefreies Zuhause zu schaffen.
- Pflegekasse: Wer bereits eine Pflegestufe hat, kann auch bei der Pflegekasse einen Zuschuss für den Umbau zum barrierefreien Wohnen beantragen. Dies gilt vor allem für Maßnahmen, die die Pflege erleichtern, wie den Einbau von Treppenliften oder die Anpassung des Badezimmers.
4. Zukunftssicher Bauen – Vorsorge für das Alter
Barrierefreies Bauen ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch eine Investition in die Zukunft. In einer alternden Gesellschaft wird die Nachfrage nach altersgerechten und barrierefreien Wohnkonzepten weiter steigen. Wer jetzt in ein barrierefreies Haus investiert, macht sein Eigenheim zukunftssicher und erhöht dessen Wert.
Tipp: Auch wenn Sie aktuell keine besonderen Anforderungen an Barrierefreiheit haben, kann es sich lohnen, das Haus so zu planen, dass spätere Umbauten einfach umsetzbar sind. Das betrifft vor allem die Positionierung von Treppen, Türen und Bädern sowie die Installation von Anschlüssen für Treppenlifte oder Aufzüge.
Fazit: Barrierefreies Bauen – Jetzt Vorsorge für später treffen
Barrierefreies Bauen in München ist nicht nur eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme für das Alter, sondern steigert auch den Komfort und den Wert der Immobilie. Durch gut durchdachte Planungen, wie schwellenlose Zugänge, bodengleiche Duschen oder die Vorbereitung auf Treppenlifte, kann man schon heute die Weichen für ein sorgenfreies Wohnen im Alter stellen. Mit staatlichen Förderprogrammen und Zuschüssen lässt sich der finanzielle Aufwand reduzieren, sodass sich barrierefreies Bauen auch wirtschaftlich lohnt.
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!